Liberaler Stammtisch mit Dr. Marcus Pindur

Bei unserem Stammtisch diesen Monat begrüße Linda Teuteberg den DLF-Korrespondent für Sicherheitspolitik Dr. Marcus Pindur.  Gemeinsam mit ihm sprachen wir über die drängenden Themen der inneren und äußeren Sicherheit angesichts des Angriffskriegs Putins gegen die Ukraine: Putins Wunsch sei, so Pindur, eine Art neosowjetischer Imperialismus mit der Unterwerfung oder Destabilisierung benachbarter Staaten. Nachdem Putin mehrere Verträge mit Europa und den USA gekündigt hatte, so schrittweise 2007 und 2015 den KSE-Vertrag, oder ebenso den INF-Vertrag, hat Putin neue atomare Mittelstreckenraketen in Europa aufgestellt. 2019 wurden 64 russische Flugkörper mit einer Reichweite auf europäische Städte hochgerechnet. In seinem revisionistischen, `historischen´ Aufsatz hat Putin bereits vor anderthalb Jahren die Souveränität der Ukraine bestritten. Putins Kriegstaktik sei es, ein begrenztes Territorium schnell zu erobern und später Nuklearwaffen einzusetzen. Derzeit sei zu vermuten, dass Putin aufgrund seiner Nervosität die Nuklearwaffen sehr schnell als Drohung ins Spiel gebracht habe. Die Zusage, dass die NATO sich nicht erweitern würde, beziehe sich auf die ehemalige DDR, und sei vertraglich im Rahmen der postsowjetischen Vereinbarungen nie gegeben worden; Gorbatschow sei Kronzeuge dafür. Propagandalügen sollten als solche demaskiert und benannt werden, empfahl Herr Dr. Pindur. Vielleicht sei der Westen von Anfang an in der Hoffnung auf gute Kommunikation viel zu vorsichtig mit Putin umgegangen, nehme Putin den Westen deswegen nicht ernst. Deutschland müsse endlich seine Bundeswehr wirkungsvoll ausrüsten, um sich Respekt zu verschaffen.